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Waghalter als Leiter der New Yorker State Symphony
Waghalter begab sich nach New York, wo er als Gastdirigent des New York State Symphony Orchestra auf der Stelle großen Erfolg hatte. Als der Chefdirigent und musikalische Direktor des Orchesters, Josef Stransky, im Jahr 1924 unerwartet zurücktrat, wurde Waghalter zu seinem Nachfolger berufen.
Wenn man den zeitgenössischen Zeitungsberichten glauben möchte, so etablierte sich Waghalter innerhalb kurzer Zeit als eine herausragende und anerkannte Persönlichkeit der New Yorker Musikszene. Die Kritiker hoben insbesondere seine ungewöhnliche Begabung als Dirigent hervor. Doch das Klima des Kunstbetriebs in den Vereinigten Staaten von Amerika behagte ihm nicht. Er verabscheute das „Geschäftemachertum“, das es in seinen Augen verkörperte.
In einem ausführlichen Interview mit dem „Musical Courier“ äußerte sich Waghalter, wie es seine Art war, ungeschminkt über das Fehlen jeder hinreichenden finanziellen Förderung der schönen Künste in den USA.
„Zunächst einmal erscheint es mir als eine ausgemachte Schande, dass nicht jede amerikanische Stadt über ein eigenes Symphonieorchester verfügt. Unvorstellbar, dass nicht einmal eine Stadt wie Washington ein Orchester hat! Unvorstellbar, dass nur wenige Städte eigene Opernbetriebe unterhalten! In Deutschland wäre so etwas nicht möglich…… den vielen hundert großen Künstlern, die jedes Jahr nach Amerika kommen, geht es in erster Linie um das Geld, das sie hier verdienen können. Man reist des Geschäfts, und nicht eigentlich künstlerischer Ziele wegen.“
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